Dialyseformen im Vergleich

Kennen Sie die Unterschiede zwischen den Dialyseformen Peritonealdialyse und Hämodialyse? Hier sehen Sie, wie sich die Dialyseformen im Alltag unterscheiden. Welche Dialyseform für Sie die richtige ist, hängt von Ihrer körperlichen und seelischen Verfassung sowie von Ihren persönlichen Lebensumständen ab. Nehmen Sie sich Zeit für eine Entscheidung, denn sie wirkt sich maßgeblich auf Ihr zukünftiges Leben aus.

Die hier dargestellte Liste ist auch als PDf zum Download verfügbar. Bitte klicken Sie hier.

Peritonealdialyse Hämodialyse
Behandlung
  • Behandlung selbständig zu Hause, ggf. am Arbeitsplatz oder im Urlaub (bei entsprechenden Voraussetzungen überall durchführbar)
  • für unsichere Patienten, die der Führung bedürfen, alte Menschen
  • gesundheitlich nicht für Peritonealdialyse in Frage kommende Menschen
Selbständigkeit
  • relativ freie Zeiteinteilung, evtl. Dialyse nur nachts (Cycler)
  • Routinekontrollen nur alle 4-12 Wochen
  • großes Maß an Selbständigkeit
  • mehr Reisemöglichkeiten (Dialyse-Zentren helfen bei Urlaubsvorbereitungen)
  • feste Zeiten für Dialyse
  • als Heim-Hämodialyse flexibel zu handhaben
  • Routinekontrollen an Dialysetagen
  • Reisen nur mit längerer Planung möglich und abhängig von verfügbaren Dialyseplätzen am Urlaubsort
Zeitaufwand
  • relativ gering (pro Durchgang ca. 20 Minuten)
  • kontinuierliche Dialyse (tagsüber ca. alle 4 Std., nachts mit max. 12 Std. Pause)
  • 3 Mal wöchentlich 5-6 Stunden
  • Zeit für An- und Abfahrt zum Dialysezentrum
Verträglichkeit
  • schonende und konstante Entgiftung und Entwässerung des Körpers
  • keine starken Blutdruckschwankungen
  • gelegentlich starke Kreislaufprobleme
  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
Diät
  • salz- und zuckerarme Ernährung
  • erhöhte Einweißzufuhr
  • ansonsten wenig Einschränkungen
  • salzarme Ernährung
  • starke Einschränkung von Kaliumaufnahme (Obst und Gemüse) sowie Phosphat (Milchprodukte, Trennmittel, Emulgatoren und Säurestabilisatoren)
  • starke Einschränkung der Trinkmenge
Restausscheidung der Nieren
  • bleibt länger erhalten
  • versiegt schneller
Berufstätigkeit
  • kann gut integriert werden
  • zeitliche Probleme (häufig AU-Zeiten)
Blutverlust
  • keiner, deshalb stabiler Hb-Wert
  • ständiger kleiner Blutverlust vorhanden
Gewicht
  • evtl. Gewichtszunahme durch Zuckeraufnahme über Dialyseflüssigkeit und Erhöhung der Blutfette
  • kalorienbewusste und eiweißreiche Ernährung nötig
  • Gewichtsschwankungen alle 2-3 Tage durch evtl. Überwässerung (vor und nach Dialyse)
  • Einschränkung bei Kaliumaufnahme (Obst und Gemüse), Phosphat (Milchprodukte) und Trinkmenge
Heparin (zur Blutverdünnung)
  • nicht benötigt
  • Eingriff in das körpereigene Gerinnungssystem mit evtl. Nebenwirkungen
Dialyse-Zugang
  • Katheder (Bauch)
  • meist Zunahme des Bauchumfanges um eine Kleidergröße
  • Fistel (Shunt) am Arm
Komplikationen
  • Peritonitis (Bauchfellentzündung)
  • Verlust der Filtrationsfähigkeit des Bauchfelles bei wiederholten Bauchfellentzündungen
  • Fistel-Thrombose
  • Fistel-Infektion
  • Fistel-Aneurysma
Schmerzen
  • kaum vorhanden
  • bei der Punktion
Besonderheiten
  • ständiges Kathetertragen unabdingbar
  • ggf. mechanische Probleme
  • Badeverbot (im Salzwasser erlaubt; Duschen erlaubt)
  • Platzbedarf für Lagerung der Dialysemittel zu Hause
  • ständige Fistel
  • Arm muss geschont werden